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 Bernd
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5 Geschrieben Donnerstag, Mai 23, 2019 @ 14:50:13
Dass da eine Autoimmunreaktion erfolgen kann, ist sehr plausibel. Der Körper muss ja körpereigene Zellen, die Spermien, angreifen und zerstören. Dass über sogenannte Zytokine diese Entzündungsreaktion auch in andere Körperteile, auch zum Beispiel das Gehirn, übertragen wird ist fast zwangsläufig. Viele Betroffene werden Schulterschmerzen oder andere rheumatische Beschwerden kaum mit der Vasektomie in Verbindung bringen. Außerdem können Depressionen hervorgerufen werden. Ich empfehele das Buch "Die entzündete Seele", dort wird über den Zusammenhang von Entzündung und Depression berichtet. Ich bin jedenfalls seit der Vasektomie damals ein anderer Mensch: Einfach antiebs- und lustlos, sexuelles Verlangen und Potenz lassen nach und die Testosteronwerte sind im Keller. Eine Ersatztherapie bringt nach meiner Erfahrung auch keinen Erfolg. Bei mir sind diese Folgen gravierender als die Schmerzen, die bei mir links gelegentlich auftreten. Der linke Nebenhoden ist dauerhaft geschädigt, außerdem hat sich eine große Spermatozele gebildet, da hat auch die Refi nichts mehr retten können. Rechts ist aber aber alles in Ordnung gekommen durch die Refi. Die Folgeerkrankungen, wie Schulter- oder Muskelschmerzen sind bei mir schlimmer.
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 rm
war schon öfter hier
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4 Geschrieben Sonntag, Mai 19, 2019 @ 20:27:29
Wieder kann ich nur für die Schweiz sprechen. Hier ist die Ärztelobby sehr stark, weil wir ein System haben, wo alle Interessengruppen offiziell die Legislative beeinflussen dürfen. Ein Beruf, der viel Geld hat, kauft sich da Lobbyisten, die stetig im Bundeshaus sind, und zwar 10 bis 20 Stück. Gleich viel hat nur noch die Chemie und die Banken. Andere haben ein zwei Lobbyisten oder - wie die Künstler - einen zu 20 Prozent!
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 Juno
frisch dabei
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3 Geschrieben Sonntag, Mai 19, 2019 @ 20:22:33
Das mag sein, aber ich kann mir nicht anmassen, die unzähligen Studien, die es ja tatsächlich zum Thema gibt (man sehe sich nur die Links auf der Homepage zu den originalen Publikationen an), deuten zumindest darauf hin, dass da immunologisch einiges vor sich geht, vor allem für Männer mit hoher Produktion von Spermien und solchen, die zu Autoimmunerkrankungen neigen, vielleicht schon vor der Vas solche hatten, auch nur simple Allergien. Ich denke, da steckt viel mehr dahinter, als man annimmt, und man konzentriert sich halt auf den Schmerz, weil das das unmittelbare Problem ist. Was dann in 10, 20 Jahren passiert, das bringt dann kausal niemand mehr mit der Vasektomie in Verbindung. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, ich sage nur, es ist vieles unbekannt, aber wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass es zu körperlichen Veränderungen nach der Vas kommt, sei es hormonell, immunologisch und bedingt durch die Schmerzen neurologisch.
Ich gebe dir recht - der Staat sollte warnen, hat aber scheinbar kein Interesse daran. Ich frage mich, warum. Ist die Lobby zu stark?
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 rm
war schon öfter hier
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2 Geschrieben Sonntag, Mai 19, 2019 @ 20:14:50
Lieber Juno
Ich denke, das Meiste ist doch etwas übertrieben. Die ganz seriösen Studien (und auf die sollten wir uns hier konzentrieren, weil man UNS sonst nicht für voll nimmt; Dominik Riedo auf http://vasektomie-gegner.blogspot.com macht das sehr seriös) erwähnen einfach die Schmerzen. Noch nicht ganz sicher ist man bei einem bestimmten Typus von Aphasie, also einer Sprachstörung. Das die Schmerzen natürlich eine starke Depression auslösen können, Umlust auf Sex und dass das Partnerleben leidet, ist alles klar. Das schon. Ich versteh wirklich nicht, warum die Operation noch durchgeführt wird. Immer sind nur die Frauen jene, die man "leiden macht". Dass aber hier den Männern übel mitgespielt wird, sollte endlich mehr bekannt werden!
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 Juno
frisch dabei
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1 Geschrieben Sonntag, Mai 19, 2019 @ 20:06:10
Vielleicht von Interesse für den einen oder anderen, der Link zu Kevin Haubner's Buch. Kevin Haubner ist selbst Betroffener und hat sich die Mühe gemacht, das ganze Thema wissenschaftlich anzugehen und aufzuarbeiten und in einem Buch zu publizieren. Wie (in)korrekt das Buch bzw. die zitierten Quellen sind, diese Prüfung bleibt wohl jedem selbst überlassen.
Mich würde interessieren, wie es euch geht, wenn ihr die ganzen (Horror)Geschichten über die Autoimmun-Erkrankungen lest.
Für mich steht natürlich derzeit hauptsächlich der Schmerz im Vordergrund, aber wenn ich lese, was alles möglicherweise auf mich in der Zukunft zukommt, dann nimmt mich das ganz schön mit (habe ein sehr dünnes Nervenkostüm und leide seit der Vas unter einer Angst-Störung).
http://www.dontfixit.org
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